Mountainbike-Wissen
MTB-Glossar
26er-, 27,5er-, 29er-Mountainbike
Der Zahlenwert gibt den Durchmesser des Laufrads in der Einheit Zoll an. Vor wenigen Jahren waren Mountainbikes mit 26er-Laufrädern in der Mehrzahl. Heute dominieren die neueren 27,5er und 29er-Mountainbikes den Markt.
All Mountain (AM)
ist eine Mountainbike-Disziplin. AM-Mountainbiker haben eine hohe Affinität für Single Trails. Der Fahrspaß hat hohe Priorität und es gibt keine Wettkampfgedanken. Die AM-Mountainbikes sind nahezu jeder Wegbeschaffenheit gewachsen.
AMEN
bezeichnet die gemeinsame Gruppe der All Mountain- und Enduro-Mountainbiker. Bedeutsam sind für diese Zielgruppe Abenteuer, Spiel, Spaß, Ausdauer, Naturerlebnis, Fahrtechnik, Geschwindigkeit und Adrenalin. Die Anforderungen an die jeweiligen Destinationen sind beschilderte Wege, Trail Parks, technische Trails und kombinierte Trails.
Bikepark
stellt Mountainbikern Liftanlagen oder Shuttle-Services, sowie verschiedene Abfahrtsmöglichkeiten entgeltlich zur Verfügung. Er dient vorwiegend als Sportstätte für die Mountainbike-Disziplin Downhill. Auch Enduro- und All Mountain-Mountainbiker finden Vergnügen am Bikepark.
4Cross (4X)
ist eine Wettkampfform, bei der vier Mountainbiker auf einer tendenziell bergab verlaufenden Strecke über typische BMX-Hindernisse Rennen austragen.
Cross Country (CC/XC)
ist aktuell die einzige olympische Mountainbike-Disziplin. Besonders gefordert sind Ausdauerfähigkeit und schnelle Fahrtechnik. Teilnehmer starten im Massenstart und durchfahren eine abgesteckte Strecke mehrmals. Die Art des Untergrundes variiert im Streckenverlauf: Waldwege, Wiesenwege oder wenige asphaltierte Straßen sind möglich. Der Streckenverlauf kann sowohl bergauf, als auch bergab sein. Die dominierende Mountainbike-Kategorie dieser Disziplin ist ein leichtgewichtiges 29-er Carbon-Fully. Eine verwandte Disziplin ist z.B. Mountainbike-Marathon.
Dirtpark
ist eine Sportstätte, die zur Ausübung der Funsportart Dirt Jumping dient. Sie besteht vorwiegend aus verschiedenförmig angelegten Hügeln. Ziel ist das Absolvieren von Tricks beim Sprung mit dem Dirtbike (26er-Hardtail), BMX-Bike oder Slopestyle-Bike Die zugehörige Mountainbike-Disziplin ist der Slopestyle.
Downhill (DH)
ist eine Mountainbike-Wettkampfdisziplin. Es gilt eine vorgegebene, bergab verlaufende Strecke schnellstmöglich zu bewältigen. Die Wegebeschaffenheit ist zumeist sehr uneben und mit verschiedenartigen Hindernissen wie z. B. Wurzelteppichen, Steinfeldern oder Sprüngen bestückt. Die Downhill-Mountainbiker favorisieren Bikeparks und selbstgebaute Strecken. Die dominierende Mountainbike-Kategorie dieser Disziplin sind schwergewichtige Fullys mit langem Federweg.
E-Bike
E-Bikes sind im engeren Sinne Zweiräder, die ausschließlich mittels eines Elektromotors angetrieben werden. Das Pedalieren ist für die Fortbewegung nicht zwingend notwendig. Im weiteren Sinne sind es Fahrräder mit elektronischer Antriebsunterstützung (siehe Pedelec).
E-Mountainbike
meint ein Mountainbike mit elektronischer Antriebsunterstützung (eigentlicher Name: Pedelec-Mountainbike). Es ist beispielsweise als E-Downhill-Mountainbike, E-Touren-Mountainbike oder E-Enduro-Mountainbike erhältlich.
Enduro (EN)
ist eine Mountainbike-Disziplin, bei der gute Fahrtechnikfähigkeiten sowie der Wettkampfgedanke im Vordergrund stehen. Endurostrecken verlaufen häufig bergab und nur manchmal bergauf. Die Gestaltung ist zumeist ruppig und technisch anspruchsvoll. Bei Enduro-Rennen müssen mehrere abgesteckte Streckenabschnitte (Stages) in möglichst kurzer Zeit durchfahren werden. Enduro-Mountainbikes sind durch ihren ausgeprägten Federweg abfahrtsorientiert, eignen sich jedoch durch ihr geringeres Gewicht im Gegensatz zu Downhill-Mountainbikes zudem auch zum Bergauffahren.
Fat Bike
Unterscheidungsmerkmal zum herkömmlichem Mountainbike sind die Reifen, die deutlich breiter sind. Fat Bikes bewähren sich beim Fahren im Sand, Kies und Schnee. Durch breitere Reifen und den niedrigen Reifendruck erlangt der Fahrer hohen Komfort und Kontrolle.
Flow
Erleben eines Flows meint das vollkommene Aufgehen in einer Tätigkeit, wobei Handlung und Bewusstsein verschmelzen. Die Flow-Theorie geht auf den Psychologen Mihály Csíkszentmihályi zurück.
Flow Trail
meint einen meist angelegten Trail, der mit dem Mountainbike sehr flüssig durchfahren werden kann. Entspricht der Schwierigkeitsgrad des Flow Trails dem Niveau des Mountainbikers, so kann dieser in den Genuss eines Flow-Erlebnisses kommen. Flow Trails können sowohl bergauf, als auch bergab verlaufen.
Freeride (FR)
ist eine Mountainbike-Disziplin. Freerider biken individuell, interdisziplinär und frei von Vorgaben, Regeln und Druck. Ihr übergeordnetes Ziel sind Freiheit, Spaß und Spiel. FR-Mountainbiker bauen häufig eigenhändig North Shore-Elemente, Trails und große Sprünge in den Wald. Slopestyle-Events in Städten und das Biken im Bikepark werden heute, entgegen der ursprünglichen Bedeutung, oftmals als Freeride betitelt.
FRoDHo
bezeichnet die Gruppe der Freeride- und Downhill-Biker. Mountainbiken ist für sie Actionsport. Sie suchen adrenalinreiche Abfahrtserlebnisse mit hoher Geschwindigkeit und ausgeprägter Airtime. FRoDHo-Mountainbiker sind in Bikeparks, auf Single und Flow Trails unterwegs. Shuttle- und Lift-Services werden in Anspruch genommen.
Fully
ist die Abkürzung für die Mountainbike-Gattung der Full Suspension Bikes. Sie meint ein vollgefedertes Mountainbike. Fullys besitzen zusätzlich zur Federgabel in der Front einen Hinterbaudämpfer. Federgabel und Dämpfer am Fully absorbieren, ähnlich wie die Stoßdämpfer eines Autos, auftretende Stöße. Sie finden in ruppigen Disziplinen mit hohem Hindernisanteil Anwendung (Downhill, Enduro, Cross Country, etc.).
Gravel Bike
ist eine Bike-Gattung. Es ist eine Neuerfindung der Fahrrad-Industrie und beschreibt eine Art komfortables Rennrad, mit dem das Durchfahren von ebenen, unbefestigten Wegen möglich ist. Das Gravel Bike weist Ähnlichkeiten zu Endurance- und Cyclocross-Bikes auf.
Hardtail
ist eine Mountainbike-Gattung. Es besitzt im Gegensatz zum Fully lediglich eine Federgabel in der Front. In der Regel ist es leichter als ein Fully. Die Steifigkeit des Hinterbaus sorgt für optimale Umwandlung von Beinkraft in Vortrieb.
Marathon
ist eine Mountainbike-Wettkampfdisziplin. Sie unterscheidet sich durch längere Renndistanzen von der Mountainbike-Disziplin Cross Country. Der Untergrund gleicht der Disziplin Cross Country. Es sind verschiedene Distanzen möglich (z. B. 80 km). Im Gegensatz zu Cross Country werden nicht mehrere Runden gefahren, sondern einmalig eine Strecke vom Start zum Ziel.
MaXC
beschreibt die Gruppe der Marathon- und Cross Country-Mountainbiker. Sie betreiben Ausdauersport, bei der eine gute Fahrtechnik unverzichtbar ist. Wichtige infrastrukturelle Merkmale dieser Zielgruppe sind Rennstrecken, beschilderte Wege, Rundtouren und Streckennetze mit verknüpfbaren Touren.
Mountainbike-Guide
ist eine Person, die Gruppenführungen mit dem Mountainbike anbietet und diese leitet. Der Mountainbike-Guide kennt die Region, generiert einen Mehrwert (Fahrspaß, Naturerlebnis, Kulturerlebnis, etc.) für die Teilnehmer und sorgt für Sicherheit, Umwelt- und Sozialverträglichkeit auf seinen/ihren Touren. Professionelle Mountainbike-Guides können eine fundierte Ausbildung z. B. durch Radsportverbände vorweisen. Die Ausbildung zum Mountainbike-Guide ist bisher nicht standardisiert.
Mountainbike-Monitor
ist eine Studienreihe des Mountainbike Tourismusforums Deutschlands und die umfangreichste Erhebung zum deutschen Mountainbike-Tourismus. Die Antworten von mehr als 11.800 Befragten aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol bezüglich der Werte und Wünsche von Mountainbikern legen den Grundstein für eine zielgerichtete, nachfrageorientierte Destinationsentwicklung.
MTB
ist die gängige Abkürzung für den Begriff Mountainbike.
Northshore-Elemente
sind Konstruktionen und Hindernisse im Verlauf eines Mountainbike-Trails. Sie können mit entsprechender Fahrtechnik und Geschicklichkeit bewältigt werden und sind Teil vieler Bikeparks. Sie bestehen meist aus Holz. Mögliche Elemente sind Brücken, Kurven, Drops oder Wellen.
Pedelec/S-Pedelec
Pedelec steht für Pedal Electric Cycle und meint ein Fahrrad mit elektrischer Antriebsunterstützung. Das Fahren von S-Pedelecs (über 250 Watt Dauerleistung und schneller als 25 km/h) ist grundsätzlich nur auf Straßen erlaubt, nicht auf Forst- und Wanderwegen. Der Begriff Pedelec wurde fast vollständig durch die Bezeichnung E-Bike im weiteren Sinne ersetzt.
Pumptrack
ist ein angelegter Parcours. Er kann mithilfe von gezieltem Arm- und Beineinsatz („Pump-Technik“) ohne Pedalieren durchfahren werden und schult grundlegende Fähigkeiten und Fertigkeiten des Mountainbikens wie z. B. Impulsgebung, Gleichgewicht und Gefühl für Geschwindigkeit. Er bietet Möglichkeiten für Anfänger bis Profis. Elemente können Wellen, Sprünge und Steilkurven sein.
Reichhöhe
gibt an, wie viele Höhenmeter mit einer vollständigen Akkuladung eines E-Mountainbikes bewältigt werden können. Sie ist stark abhängig von der jeweiligen Fahrweise und den äußeren Bedingungen.
Single Trail
ist unter Mountainbikern allgemein die beliebteste Wegeart. Sie meint einen schmalen Waldweg. Die Beschaffenheit und somit der Schwierigkeitsgrad kann vielseitig ausfallen. Die Bandbreite reicht von leicht-flowig über steinig-uneben bis hin zu steil-ruppigen Wegen mit Spitzkehren.
Slopestyle
ist eine Mountainbike-Wettkampfdisziplin. die aus dem Freeriden und BMX-Biken hervorgegangen ist. Ziel ist das Absolvieren möglichst spektakulärer und stylischer Tricks auf speziell dafür angelegten Trails, Rampen und Erdhügeln. Die Disziplin erfolgt zumeist unter Verwendung eines Dirtbikes oder Slopestyle-Bikes.
Testival
ist eine Wortneuschöpfung. Sie vereint die Begriffe Test und Festival. Auf einem Testival können interessierte Mountainbiker Bike-Neuheiten begutachten und ausprobieren. Hersteller präsentieren Produkte wie Mountainbikes und stellen diese für Testfahrten zur Verfügung. Oftmals werden weitere Programmpunkte wie Fahrtechnikkurse, Wettkämpfe, Mountainbike-Guidings, Ausfahrten mit Profis oder Konzerte angeboten.
Tourenbiker
sind Mountainbiker, die im Vergleich zu anderen Mountainbike-Disziplinen wie Enduro oder Cross Country nicht sportliche Herausforderungen, sondern vor allem Erholung suchen. Sie haben keinen Wettkampfgedanken und ihre favorisierte Wegeart sind Single Trails und Forstwege. Sie besitzen eine Affinität für die Teilnahme an Mountainbike-Guiding-Angeboten.
Tour
beschreibt eine Mountainbike-Zielgruppe, die sich auf ihrer Mountainbike-Tour erholen, die Natur genießen und die Gemeinschaft erleben will. Sie erwartet von Destinationen Streckennetze, gute Beschilderung, Zubringer, Rast-Plätze und Informationstafeln. Neben der eigentlichen Tour werden Begleitangebote (Kultur, Wellness, Gastronomie) wahrgenommen.
Trail Bike
zielt auf maximalen Fahrspaß und Leichtigkeit beim Biken auf Single Trails ab. Die Bauweise kann als Mischung aus Enduro- und All Mountain-Bike beschrieben werden.
Trail Head
ist der Einstieg oder Startpunkt eines Mountainbike-Trails. Oft sind am Trail Head Informationen bezüglich des jeweiligen Trails aufzufinden.
Trail Park
bietet dem Mountainbiker entgeltlich die Nutzung verschiedenartiger Trails (Flow Trails, Single Trails) in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Die Trails sind oftmals als Rundkurs ausgestaltet. Im Gegensatz zum Bikepark verlaufen im Trail Park einige Streckenabschnitte bergauf, wodurch sich die vorrangige Zielgruppe der Mountainbiker von FRoDHo in Richtung AMEN verschiebt. Shuttle- oder Lift-Services können das Angebot erweitern. Bikeparks und Trail Parks können dabei nicht immer eindeutig voneinander abgegrenzt werden.
Trial
ist eine Mountainbike-Disziplin. Geschicklichkeit und Gleichgewicht spielen eine übergeordnete Rolle. Hindernisparcours oder selbst gewählte Hindernisse müssen überwunden werden. Trial-Mountainbikes verfügen über wenige Gänge mit kleiner Übersetzung, haben eine geringere Rahmenhöhe und eine starre Gabel.
Zwei-Meter-Regel
meint den Paragraf 37 (3) im Landeswaldgesetz Baden-Württembergs. Dieser untersagt das Radfahren auf Waldwegen mit einer Wegbreite von unter zwei Metern.